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So lagert man Lipo Akkus sicher und kostengünstig! Safety First!

von Dominik
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Die Fälle von explodierenden Akkus häufen sich nicht nur in den Medien, sondern auch in meinem näheren Umfeld. Viele sind sich der Gefahr entweder nicht bewusst oder verdrängen das Risiko einfach. Bei einigen Modellen kommt es schnell zu großen Mengen an Akkus, die teilweise länger nicht in Benutzung sind, oder schlimmstenfalls auch bereits defekt zum “verbasteln” aufbewahrt und vergessen werden. In diesem Fall am Besten gleich fachgerecht entsorgen!

SAFETY FIRST - So lagert man Akkus sicher und kostengünstig!

SAFETY FIRST – So lagert man Akkus sicher und kostengünstig!

Transportbeschränkung in Kraft

Nicht umsonst wurden in letzter Zeit auch die Beschränkungen für den Transport von Akkus auf dem Postweg strenger. Wer einmal einen LiPo erlebt hat, der “explodiert”, verbrennt und dabei stark abraucht, der lagert seine Akkus mit Verstand.

Als Student stelle ich hier kurz eine günstige und praktische Lösung für das sichere Lagern von Akkus (siehe Bild):

  • Wie: Prinzipiell kommt es darauf an, ob die Akkus kurz oder lang gelagert werden. Trotzdem gilt – nie voll geladen lagern, denn das schädigt den Akku. Wer seine Akkus am nächsten tag einsatzbereit haben will, der lädt den LiPo auf ca. 4,1 V Zellenspannung und macht Ihn dann kruz vor dem Fliegen ganz voll. Das dauert nur wenige Minuten und verlängert die Lebenszeit des Akkus ungemein. Für Langzeitlagerungen, also alles über 2 Tagen, empfiehlt sich eine Spannung zwischen 3,5 – 4,0 V pro Zelle (Perfekt sind 3,7-3,75 Volt um das Brandrisiko zu minimieren). Tipp: Die Akkus regelmäßig auf Ihre Spannung kontrollieren und notfalls nachladen!
  • Wo: An einem kühlen und trockenen Ort, zu Beispiel im Keller. Die Umgebung sollte möglichst keine brennbaren Gegenstände beinhalten, also kein Teppichboden, keine Holzschränke oder Sonstiges. Außerdem sollte ein Feuerlöscher oder Löschsand in der Nähe sein. Schwierig wird das Absichern gegen Rauch und giftige Dämpfe, die vor Allem auch elektronische Bauteile sehr aggressiv angreifen und beschädigen. Daher einen Raum auswählen, der wenig “wertvolle” und elektronische Gegenstände beinhaltet. Optional können Akkus auch außerhalb des Hauses gelagert werden, sofern die Orte trocken sind. Eine gut abgedichtete Munitionskiste auf Ziegelsteinen ist günstig und effizient.
  • Worin: Günstig sind die sogenannten Safe-Bags (siehe Bild), diese kosten ca. 3 Euro, sind in verschiedenen Größen erhältlich und verhindern zumindest das Schlimmste. Beliebt sind auch alte Munitionskisten oder andere Alukoffer. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass im Fall einer Explosion auch Druck entweichen kann. Meine Lösung war daher ein neulich entdeckter Ikea-Schrank, der unter dem Namen “Helmer” für rund 30 Euro zu erwerben ist. Im Inneren habe ich Korkmatten ausgelegt, die verhindern den direkten Kontakt mit dem Metallschrank und sind nicht brennbar. Die Schubladen haben an den Rändern kleine Lücken, durch die Druck ausweichen kann. Klar ist der Schrank nicht optimal, da ein großer Akku die Wände schmelzen kann, er hilft aber Druck abzubauen und Erstmal auch einen Brand einzudämmen. Wer mehr Geld zur Verfügung hat, sollte in einen massiveren Schrank investieren.

Lipo Akku laden

Die silberne Kiste beinhaltet mein Ladegerät. Darin lade ich meine Akkus, denn v.a. beim Laden passieren häufiger Fehler, wie beispielsweise eine Überladung der Zellen, die dann zum Supergau führen.

Entsorgen

Ist ein Akku defekt oder macht den Eindruck er sei defekt, dann lieber fachgerecht entsorgen, als Ihn als Bastelobjekt zu verwenden oder zu lagern! Klar können Akkus mit hohem Leistungsverlust trotzdem noch verwendet werden, sofern sie nicht gebläht oder beschädigt sind. Bodenstationen oder Einsteigermodelle kommen auch mit weniger “Druck” aus dem Akku gut zurecht. Wer sich zum wegwerfen entschließt, der entlädt den Akku auf 0 V pro Zelle, beschriftet Ihn mit der Art des Akkus, kappt vorsichtige Kabel nach Außen und isoliert diese fachgerecht mit Schrumpfschlauch oder Isolierband. Anschließend werden die Akkus an Sammelstellen, wie zum Beispiel dem Wertstoffhof, abgegeben.

Fazit

Sicheres und sorgenvolles Laden und Lagern erhöht nicht nur die Lebenszeit eines Akkus, sondern garantiert auch die Sicherheit für das eigene Zuhause und Menschen in der näheren Umgebung. Regelmäßige Kontrollen der Spannung, artgerechte und angemessene Entsorgung und eine Einweisung im Falle eines Brandes für betroffene Personen (z.B. wo steht der Feuerlöscher? Fluchtwege? Notruf?) helfen ungemein. Lieber etwas mehr in Sicherheit investieren, denn ein Notfall wird selten erwartet, kann aber trotzdem JEDEM passieren.

 

 

 

 

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5 Kommentare

Josi 16.11.2020 - 18:13

Hallo Dominik
Das ist ein toller Bericht. 👍
Gilt das auch für Li-ion Akkus?
Wenn ja, kann man sie alle in einen Schrank wie du es empfiehlst – natürlich seperiert – unterbringen? Also quasi alle in einem Raum Bzw Schrank?
Gruß
Josi

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Christoph Bimmer 16.11.2020 - 21:19

Liion Akkus sind auf jeden Fall sicherer als LiPo Akkus!

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Das Sams 22.03.2021 - 17:45

Seit wann kann Kork nicht mehr brennen? Es ist doch einfach nur ein weiches Holz, nämlich das Holz der Korkeiche. Selbstverständlich brennt das.
Für Graphit wurde das übrigens auch mal behauptet. Als in Tschernobyl Luft dran gekommen ist hat das Zeug dann ganz prima gebrannt.
Glasgewebe ist nicht teuer – schon gar nicht teurer als Kork. Nimm davon einige Lagen (so dick, daß keine Drahtenden durch stechen) und gut. Glas ist schon verbranntes Silizium bzw. Bor.

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