Wir alle kennen sie: Die Fatshark / Immersions Brillenmodule für 5.8 Ghz. Im Laufe der Zeit wurde für fast jedes Band ein eigenes Modul herausgebracht. Die Hardware wurde aber (fast) nicht verändert sondern nur die Software auf dem Mikrocontroller. Ich zeige Euch heute wie man mit dem billigen 19€ Fatshark 5.8 Ghz Modul ein excellentes 40 Kanal Modul baut.
Seit einigen Monaten sind die intelligenten Brillenmodule immer mehr im kommen. So gibt es Diversity Lösungen von LaForge oder Flyinglemon die auf den deutlich schlechteren Boscam Modulen basieren. Auch ImmersionsRC hat nachgezogen und ein Fatshark Modul auf den Markt gebracht, das aber als reines Antennendiversity entwickelt wurde. Wie man also sieht gibt es noch keine Eierlegende Wollmilchsau unter den Modulen 🙂 . Und genau hier lohnt es sich dann auch selber zu basteln.
Benötigtes Zubehör:
- Fatshark 5.8 Ghz HF Modul
- OLED Display
- Arduino oder von Ebay.
- Taster
- Lötkolben
- Feinen Elektoniker Seitenschneider
- Fädeldraht / Lackdraht
Schritt 1
Zuerst öffnen wir den Deckel des Moduls. Dieser ist nur eingerastet und nicht verlötet.
Im Modul ist ein kleiner Mikrocontroller im SO-14 Gehäuse. Um diesen herauszulöten brauchen wir etwas Fingerspitzengefühl. Am besten ist es mit einem feinen Elektronikseitenschneider an der gut zugänglichen Seite des Chips jeden der 7 Pins durchzuschneiden und dann vorsichtig mit eine Pinzette den Chip so lange hoch und runter zu biegen bis die 7 Pins auf der gegenüberliegenden Seite brechen. So bekommt ihr das schwarze Gehäuse des Chips raus und könnt dann die einzelnen Pins mit dem Lötkolben aufsammeln. Wenn ihr das hinter euch habt, ist der schwierigste Teil des Umbaus bewältigt.
Auf der Platine: BX SPICLK SPILE GND 3.3V SPIDATA
Ich habe für euch die Anschlüsse auf der Leiterplatte zurückverfolgt und die Pads den einzelnen Signalen des Funkchips zugeordnet (siehe Bild unten). Ich werde nun im folgenden den Umbau für die Verwendung mit der La Forge Software beschreiben. Wenn jemand ein anderes Projekt nutzen will kann er das dank der Bezeichnungen hoffentlich problemlos umsetzen (ansonsten einfach fragen).
2. SCHRITT
Als nächstes könnt ihr schon einmal eines der Banggood Oled-Module auf den Einbau vorbereiten. Dazu müsst ihr einfach nur die Stiftleiste ablöten.
RX5808 Pro Diversity Projekt:
Das rx5808-pro-Diversity Projekt auf Github bietet eine wahnsinnig schön gestaltete Firmware für Arduinos zur Ansteuerung solcher 5,8Ghz Empfängermodule. Auf der PROJEKTSEITE findet ihr eine gute Dokumentation der Funktionen usw.
Um es euch einfacher zu machen habe ich euch ein Codepaket mit den modifizierten Librarys und Code zusammengestellt:
[stextbox id=”download”]Download: rx5808pro_fpvteam.zip[/stextbox]
Los gehts mit dem Fatshark OLED Modul:
Zuerst müsst ihr das Zip entpacken. Dann öffnet ihr src -> rx5808-pro-diversity -> rx5808-pro-diversity.ino
Wenn Arduino sich dann geöffnet hat müsst ihr oben in der Leiste auf “Sketch” klicken, dann im Dropdown “include library” wählen und dann auf “add .ZIP library” anklicken. Ihr müsst dann im Ordner Library, der im Zip enthalten war, die Zip Files auswählen. Wenn ihr das gemacht habt könnt ihr den Code compilieren und hochladen.
Falls eine Fehlermeldung kommt vergewissert euch dass auch das richtige Board eingestellt ist (Arduino Pro Mini o.ä.) und der richtige COM-Port gewählt ist.
Jetzt könnt ihr den Arduino wieder vom PC abstecken und mit dünnen Kabeln die nachfolgende Schaltung zusammenlöten. Mein Schaltplan ist für einen einzelnen Empfänger ausgelegt. (Falls jemand von euch ein Diversity bauen will kann er ein zweites Modul mithilfe des Schaltplans auf Github einbinden).
Den Ardiuno hab ich von hier: Banggood es geht aber auch jeder andere von z.B. Ebay Die Schalter von hier. Habe allerdings feststellen müssen, dass die Schalter hier besser sind 🙂
RSSI:
Einige von euch werden sich beim genauen Anschauen des Plans nun fragen: Wo ist denn der RSSI? Das hat mir der Florian jetzt nirgends am Chip markiert. Das liegt daran dass ImmersionsRC/Fatshark so nett war und uns das RSSI-Signal schon fertig aufbereitet auf einen Pin außen am Modul gelegt hat.
Wenn ihr alles verlötet habt müsst ihr ein kleines Stück aus dem Deckel schneiden um die Kabel durchzuführen. Danach könnt ihr das Display mit dem Arduino (ebay) aufs Modul kleben und das ganze in die Brille einpassen. Mit etwas Geschick sieht das dann so aus:
Das wars. Nun habt ihr 40 Channel, einen Kanalsucher, Bandscanner und die Möglichkeit zur Erweiterung auf ein Diversity. Wenn jemand zeit und Lust hat würde ich mich freuen wenn er eine 3D-Druck Abdeckung konstruiert. So könnte man das Modul mit einem Deckel gegen die Aussenwelt schützen.
6 Kommentare
Super Anleitung… ist die Anleitung auf dem aktuellsten Stand? Auf der alten fpv-team.de Seite waren noch Kommentare… waren da nicht noch ein paar To-Dos offen?
Hi!
Soweit ich mich erinnern kann, gehört noch ein 1K Widerstand zwischen GND und RSSI.
Oder @florian-eberl ?
Ja das war ein 1k. Leider sind mit dem Umzug auf die neue Software die Kommentare verloren gegangen. Die größten Fehler waren: Der fehlende 1k Widerstand und ein Channel, der im Code den falschen Hex-Wert hatte und somit auf der falschen Frequenz lag. Wenn ich das Zeug noch irgendwo auf meinem Rechner finde lade ich es natürlich hoch.
Kleine Randerklärung:
Die “Anleitung” wurde damals schnell geschrieben, da es viel Nachfrage nach so einem Umbau gab und ich dauernd private Anfragen deswegen bekam. Es ist mehr oder weniger eine Stoffsammlung für versierte Bastler, da die meisten Schritte recht grob beschrieben sind.
Wahnsinn! Toll gemacht.
Eine Frage hätte ich noch.
Was ist Bx?
Vermute, dass B für Battery steht.
Habe das gleiche NExWave modul.
Und bei mir ist dieser pin fehlend! Als wäre er abgebrochen. Ist mir heute beim Ausbau aufgefallen (Ja ich war vorsichtig). Entweder war das schon oder das ist mir beim ersten Einbau vor 2 Jahren passiert. Bisher hatte ich aber keine Probleme.
Also meine Ursprungsfrage: Was ist Bx?
Danke schonmal!
Sebastian
Hallo Sebastian,
im Nexwave Modul ist ein RTC6715 von Richwave verbaut. Der BX Pin wird beim SPI nicht verwendet. Er ist nur bei der klassischen Ansteuerung über DIP Schalter wichtig.
Danke Dir.
Dann soll das wohl so sein 🙂