Bela testet für Euch den GPS Tracker RF-V16. THEMA: Wer hat sich noch nicht Gedanken darüber gemacht: Wie finde ich meinen Flieger wieder, wenn er unplanmäßig runter kommt? Neben Vorsichtsmaßnahmen, dass es erst garnicht so weit kommt und z.B. dem Aufzeichnen eines Groundrecordings oder eines Ortungspiepsers gibt es noch die Möglichkeit einen GPS-Tracker zu verwenden.
Genau so einer hat mir erst vor kurzem geholfen einen Flieger direkt und ohne großes Suchen innerhalb kürzester Zeit mitten im Wald wieder zu finden.
Was ist ein GPS Tracker?
Es ist im Grunde genommen nichts weiter als ein GPS und ein Handy in einem Gehäuse. Der GPS Empfänger ermittelt die Koordinaten und über den Mobilfunkteil können diese dann per SMS oder per Internet übermittelt werden.
Zu dem Thema wurde schon eine Menge in verschieden Foren geschrieben, dabei geht es sehr häufig um den Tracker TK-102. Den gibt es schon für 25.- € zu kaufen (Clone). Leider wiegt der knapp 65g. Und getreu dem Motto Kleinvieh macht auch Mist ist das bei einem kleineren Flieger garnicht mal so wenig. Ich habe den Clone auch in Verwendung und er funktioniert super.
Allerdings gibt es einen weiteren Tracker, über den findet man nicht so viel, dabei ist der für unsere Zwecke geradezu perfekt geeignet, denn er ist nochmal wesentlich kleiner und leichter!
Details:
Es geht um den RF-V16. Der ist etwas teurer. Man bekommt ihn in China für ca 35.- Euro incl. Versand. Z.B. bei Ebay. Ich habe meine HIER (ebay) gekauft (wird über Niederlande geschickt). WICHTIG: Auf keinen Fall einen RF-V18 kaufen. Sieht genauso aus, hat aber KEIN GPS!!
Hersteller ist RF-GSM TECHNOLOGY: http://www.rfgsm.net/ch (die haben auch noch andere nette Sachen).
Das Ding ist wirklich klein. Im Vergleich zum TK102 etwa 1/3.
Vorbereitung ist alles
Bevor man ihn nutzen kann muss man ihn programmieren. Das geht entweder per SMS-Befehl oder über eine Smartphone-App. Ich hab das über die App gemacht.
- Zeitzone einstellen
- Sprache auf Englisch
- SOS Nummer. Das ist die Nummer, von der der Tracker Befehle entgegen nimmt, und auf die er antwortet. Es können auch mehrere Nummern eingerichtet werden. Hier hab ich meine private Handynummer eingetragen. Auf ihm unbekannte Nummern reagiert er nicht, bzw legt auf!!
- Sollte man einstellen, wie der Tracker auf eingehende Anrufe reagiert. Es gibt drei Möglichkeiten: a) er nimmt direkt an und man hört über das Mikrofon alles in der Umgebung (silent mode); b) er klingelt, nimmt dann an und man kann hören und sprechen (auto-answer) c) er klingelt, nimmt aber nur an, wenn der Powerknopf gedrückt wird (push-to-talk).
Mehr Info zum Aussehen und den Funktionen auch hier als Video (nein, das bin nicht ich):
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RF-V16 Auseinandergenommen:
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Standortabruf
Man braucht eine SIM-Karte, logisch. Dann kann der Tracker entweder über SMS oder per Internet den Standort mitteilen (Guthaben bzw. aktivierte Daten vorausgesetzt).
- Per SMS: dazu schickt man eine SMS mit dem Befehl: dw#
- Internet „live tracking“: Er kann (in einstellbaren Abständen) die aktuelle Position ins Internet an eine Trackingseite übermitteln.
SMS senden
Zu 1.: Schickt man eine SMS mit dem o.g. Befehl an den Tracker (Achtung Groß-/Kleinschreibung beachten!) wacht der Tracker aus dem Standby auf, aktiviert das GPS und schickt einem nach wenigen Minuten (!) eine Antwort mit einem Google-Maps-Link zurück.
Zu 2.: Standardmäßig ist der Tracker so eingestellt, dass er zusätzlich alle 30sek. seinen aktuellen Standort an die Trackingseite http://reachfar-gps.com bzw. http://www.trackanywhere.org überträgt. Dort kann man den Verlauf und aktuellen Standort per Smartphone-App (iOS und Android) oder im Internet abrufen. ERGÄNZUNG: Das Tracking über die o.g. Webseite ist 1 Jahr kostenlos. Danach kostet es einen Jahresbeitrag (sind wohl etwa 10$/Jahr). Anscheinend kann man sich auch einen eigenen Server einrichten.
Die weiteren Funktionen zu erklären spare ich mir hier. Diese (z.B. Buttons, App etc) könnt ihr in der Anleitung HIER oder dem Video (s.o.) finden.
Meine Erfahrung damit:
- GPS ist nicht überragend, aber für die Größe erstaunlich gut. Genauigkeit ist auf dem Esstisch liegend auf ca 10m genau.
- bei einem Schaumflieger kann es im Rumpf angebracht werden
- Akkulaufzeit scheint sehr lang zu sein (aktuell Tag 4 und immer noch nicht leer 😉
- ist mit Klettband blitzschnell von einem zum anderen Modell mitgenommen
- SOS Knopf ist etwas ungünstig positioniert. Kommt man leicht drauf
- kann man wirklich auf fast jedem Modell anbringen
- sehr gut ist, dass der Akku innen fest angelötet ist. Beim TK-102 ist der Akku über Federkontakte verbunden. Bei einem Absturz kann so kurz die Verbindung unterbrochen werden. Und dann startet der Tracker leider nicht automatisch! Da musste ich den Akku extra anlöten.
- wenn man das Gehäuse entfernen würde, würde man sicher noch mal 5g sparen. (Nicht zu empfehlen wegen den paar Gramm, siehe Teardown-Video oben).
- eingebauter Lautsprecher. Ja, man kann so tatsächlich mit jemandem telefonieren 😀
- Tut was er soll.
- man kann ihn im „auto answer“ Mode s.o. auch als Ortungspiepser verwenden. Denn ruft man ihn an „klingelt“ das Modell. Siehe auch Video hierzu: https://youtu.be/VMrM2F1-xRI?t=2m45s
- Kosten fürs live-tracking: mit Intervall 30Sek sind mit einer Aldi-Talk Karte in 48h etwa 30 Cent aufgelaufen. OK, wie ich finde.
- Lötet man sich einen Micro-USB-Stecker an die 5V Stromversorgung im Flieger, wird der Tracker immer geladen gehalten.
Fazit des RF-V16
Ich schwör auf die Dinger. Klein, günstig und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ich mein (teures) Modell wiederfinde enorm. Da man mittlerweile fast überall Handyempfang hat (richtigen Carrier vorausgesetzt sogar im Gebirge), stehen die Chancen mit dem RF-V16 sehr gut. Allerdings hat auch diese Methode ihre Grenzen. Wenn kein Handyempfang, dann keine Koordinaten. So einfach ist das! Der GPS Empfang kann auch, wird aber weniger der limitierende Faktor sein, da der Empfang selbst im Wald bei umgedrehtem Modell noch ausreichend ist (hab ich ausprobiert).
Eine Besonderheit gibt es zu beachten. Hat der Tracker kein GPS Empfang, so ermittelt der Tracker den Standort per GSM. Das heißt er meldet den Standort des Mobilfunkmasten, in dem er sich eingeloggt hat. Das ist sehr ungenau und nützt wenig. Man erkennt das aber daran, dass vor dem Google-Link nicht „GPS“ sondern „LBS“ steht.
Pros:
- Gewicht
- Größe
- Akku intern fest verlötet
- Wenn einmal eingestellt sehr einfache Bedienung
Contra
- etwas teurer als die Clone vom TK-102
- Keine Trackaufzeichnung auf SD-Karte
- keine kostenlose Abfrage per Anruf
- weniger Funktionen als TK-102
Hinweis:
[stextbox id=”alert”]Noch ein kleiner Hinweis. Das Gerät kann natürlich auch hervorragend zum „tracken“ von Personen genutzt werden. Es sei aber angemerkt, das dies bei fehlendem Einverständnis der „getrackten“ Person verboten und darüber hinaus eine Straftat ist!![/stextbox]
1 Kommentar
hallo
ich hätte 2 fragen zu dem v16:
1. lässt sich der autoupload ins portal auch abschalten (um akku zu sparen ) ?
2. wofür ist die “einzelpositionsabfrage” in der app ? drücke ich diesen button, kommt “befehl übertragen” …. sonst passiert nichts… es kommt keine position….
cu olli